Bürgerversammlung

Erfolgreiche Bürgerversammlung für alle Beteiligten


Mit nahezu 250 Besucherinnen und Besuchern konnte der Florstädter Stadtverordnetenvorsteher Christian Trupp kürzlich in einem vollbesetzten großen Saal im Bürgerhaus Nieder-Florstadt viele Mitbürgerinnen und Mitbürger aus allen sechs Stadtteilen zu einer obligatorischen Bürgerversammlung gemäß § 8 a der Hessischen Gemeindeordnung begrüßen.

Neben dem scheidenden Bürgermeister Herbert Unger standen überdies noch die Fachstellenleiter Jörg Stürtz (Haupt- und Personalverwaltung), Thorsten Haas (Finanzen), Joachim Heuser (Bauen- und Liegenschaften) sowie der künftige stellv. Fachstellenleiter für Ordnungs- und Verkehrswesen Patrick Quanz und der Bauhofleiter Jens Johannsen den Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort.


In seiner Begrüßungsrede betonte Trupp gerade in Zeiten großer Verunsicherung und vieler falscher Nachrichten („Fake News“) die Wichtigkeit und Sinnhaftigkeit einer solchen Veranstaltung, die den persönlichen Austausch von Informationen und das gegenseitige Miteinander zwischen Politik und Verwaltung einerseits sowie der Bevölkerung andererseits fördern und beflügeln kann. Nach seinem Dafürhalten will er sich auch künftig dafür einsetzen, dieses Format der unmittelbaren Bürger*innenbeteiligung über alle Stadtteile hinweg wieder regelmäßig durchzuführen.


Durch „Corona“, den intensiven bürgerschaftlichen Prozess der Dorferneuerung („IKEK“) sowie das Vorhandensein engagierter Ortsbeiräte in allen Stadtteilen gab es nämlich in den zurückliegenden Jahren länger keine vergleichbare Veranstaltung mehr, zu der alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen waren; die Resonanz am heutigen Abend belege aber das große Interesse der Bevölkerung daran auf sehr anschauliche Art und Weise und motiviere den Stadtverordnetenvorsteher auch künftig daran festzuhalten.


Dieser Intention schloss sich auch Bürgermeister Herbert Unger bei seiner Begrüßung an, der sichtlich erstaunt über die unerwartet gute Beteiligung – trotz zeitgleich stattfindender DFB-Pokalspiele – war.


Humorvoll brachte er seinen Wunsch zum Ausdruck, dass das wohl ihm zu Ehren der Fall sei, da dies seine letzte Bürgerversammlung sein wird, weil er in 9 Monaten nach dann 24 Jahren aus dem Amt des Bürgermeisters von Florstadt ausscheide. „Sollte die sehr gute Besucherzahl heute Abend aber auf ein Brodeln in der Bevölkerung zurückzuführen sein, so hoffe ich doch, die richtigen „Stellschrauben und Knöpfe“ am Start zu haben, um ein Überkochen zu verhindern.“


Diese Befürchtung Ungers hat sich allerdings nicht bewahrheitet, war doch der ganze Abend von Sachlichkeit und einem respektvollen Umgang miteinander geprägt.

Im Gegenteil, die Länge der Veranstaltung von 19:00 Uhr bis 22:30 Uhr belegte nicht nur das rege Interesse der Bevölkerung, sondern war gleichsam auch Beweis für einen ausgesprochen interessanten und kurzweiligen Abend.


Zunächst wurde vom Podium aus über die Themen berichtet, die auf einer vorläufigen Tagesordnung angekündigt waren.

Dies waren im Wesentlichen die künftige Baulandentwicklung, der Ersatzbau der Kita-Lummerland, eine geplante Maßnahme von Hessen-Mobil, die B 275 von Nieder-Florstadt bis nach Staden grundhaft zu erneuern, die Unterbringung von Geflüchteten, der Nidda-Steg in Nieder-Florstadt sowie die Neuaufstellung der Verkehrsüberwachung und den bereits in Planung befindlichen Radweg nach Friedberg.


Zu allen Punkten erhielten die Anwesenden Gelegenheit zu Nachfragen und einem regen Austausch.


Im Anschluss daran berichtete Bürgermeister Unger für den Magistrat, dass der 2024er Haushaltsplan bereits ins Stadtparlament eingebracht sei; des Weiteren über erst kürzlich gefasste Beschlüsse zur kommunalen Wärmeplanung, zum Beitritt als „Klima-Kommune“ sowie die Aufstellung eines Klima-Aktionsplanes.

Dabei ging er auch auf projektierte Klima-Anpassungsmaßnahmen wie z.B. den Hochwasserschutz mittels Fließpfadkarten ein. In diesem Zusammenhang erwähnte Unger auch das neue Abfallkonzept ab dem 1. Januar 2025 sowie die Einführung einer Aufwandsentschädigung für besonders aktive Feuerwehrleute.

Hierbei war es Unger wichtig zu betonen, dass alle diese genannten Projekte vor der eigentlichen parlamentarischen Beratung interfraktionell von SPD, CDU und Grünen gemeinsam beraten und einstimmig auf den Weg gebracht wurden. Gerade bei den großen und wichtigen Zukunftsthemen gäbe es einen großen Konsens zwischen den Florstädter Parteien, was ihn persönlich sehr freue.


Abschließend informierte Unger unter anderem noch über den Stand der Digitalisierung im Rathaus sowie dem begonnenen Glasfaser-Giganetz-Ausbau durch die regionale Firma Yplay, der alle Stadtteile Florstadts zukunftsfähig machen würde.

Neben der Eigenkontrollverordnung für eine rechtssichere Abwasserentsorgung sowie die eingesetzte Fernwirktechnik im Bereich des Trinkwassers fand auch noch ein Spielplatzsanierungskonzept aufgrund bürgerschaftlichen Engagements sowie der geplante grundhafte Ausbau der Siedlungsstraße in Nieder-Florstadt Erwähnung.


Besonders stolz zeigte sich Unger aber auf die grundsätzlich gelösten Probleme in der Kinderbetreuung durch den Neubau der Kita Auenland. Auch wenn noch nicht alle Wünsche der Eltern vollends erfüllt werden konnten, so könnte doch jedem Kind ein Platz im Rahmen des Rechtsanspruchs in Florstadt angeboten werden.


Zum neunten und letzten Tagesordnungspunkt kamen dann noch einmal alle Bürgerinnen und Bürger zu Wort.

Das dominierende Thema hierbei war die unbefriedigende Situation des ruhenden und fahrenden Autoverkehrs, aber auch die Ampelschaltung am Messeplatz, der Festplatz in Leidhecken, die anstehenden Bürgerhaussanierungen sowie weitere kleinere und größere Bedenken und Anregungen wurden den städtischen Verantwortlichen mit auf den Weg gegeben.

Nach mehr als 3 Stunden geballter Information und einem regen aber immer sachlichen Austausch konnte Stadtverordnetenvorsteher Christian Trupp die Veranstaltung sichtlich zufrieden und erleichtert beschließen und den Anwesenden einen guten Nachhauseweg wünschen.