Brückensperrung

Weshalb ist der Niddasteg in Nieder-Florstadt gesperrt? Bis wann ist mit einer Öffnung zu rechnen?


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

 

obwohl ich seit Mitte November des letzten Jahres dieses Thema immer wieder – unter anderem auch in der Dezember-Sitzung der Stadtverordnetenversammlung – öffentlich kommuniziert habe, erreichen uns immer noch nahezu täglich Anfragen über diese Sperrung und den baulichen Zustand des Niddastegs, am Ende der Faulgasse in Nieder-Florstadt.

 

Ich nehme deshalb eine Anfrage hierzu in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung gerne zum Anlass, noch einmal umfänglich über diesen Sachverhalt zu informieren.

 

Im Rahmen der vorgeschriebenen regelmäßigen Brückenuntersuchungen nach DIN 1076 erhielt ich Mitte November des vergangenen Jahres den Prüfbericht eines vereidigten Sachverständigen Ingenieur-Büros mit folgender Schlussbemerkung: „Aufgrund des Zustandes der tragenden Bauteile der Brücke, welche extrem geschädigt sind, ist das Bauwerk umgehend  für die Nutzung zu sperren. Die Standsicherheit der Brücke ist nicht mehr gewährleistet. Die Bausubstanz ist mangelhaft und zu großen Teilen durchfeuchtet. Sowohl der Beton als auch der Stahl sind stark beschädigt. Der Zustand der Brücke lässt sich nicht mehr wirtschaftlich instandsetzen, weshalb wir einen Ersatzneubau empfehlen.“

 

Soweit der Bericht zur Bauwerksprüfung gemäß DIN 1076.

 

Da ich diesen Prüfbericht, wie bereits ausgeführt, kurz vor dem Florstädter Weihnachtsmarkt erhalten habe, habe ich bewusst noch einmal nachfragen lassen, ob eine Sperrung nach dem Weihnachtsmarkt ausreichend sei? Dies wurde seitens des Ing. Büros klar verneint. Nicht erst die Mehrbelastung der Brücke durch das Gewicht der Passanten stelle ein Risiko dar, sondern bereits das Eigengewicht der Brücke; somit wurde mir auch mündlich dringend angeraten, den Steg sofort zu sperren, um nicht grob fahrlässig oder gar vorsätzlich für mögliche Schäden haftbar gemacht werden zu können, was dann – in solchen nachgewiesenen Fällen – sogar in die private Haftung hineinreicht.

 

Schweren Herzens und gegen meine innere Überzeugung habe ich dann die sofortige Sperrung des Steges anordnen müssen.

 

Gleichzeitig haben wir Hessen-Mobil einmal mehr auf die glatte Oberfläche der Bürgersteige auf der großen Nidda-Brücke an der B275 hingewiesen. Erst als ich dieses schon länger bekannte Thema gegenüber Hessen-Mobil (ehemals Hess. Amt für Straßen – und Verkehrswesen) zur Chefsache erklärt habe, wurde eine erneute Untersuchung vorgenommen und eine Verbesserung der Situation (Glätte bei Nässe) zugesichert.

 

Weiterhin haben wir sofort alle Verfahrensschritte eingeleitet, um den alten Steg abreißen und einen neuen – etwas vergrößerten Steg – errichten zu dürfen. Da dies aber alles Planung, Genehmigungen sowie Ausschreibungen der Arbeit erfordert, ist dies ein relativ langwieriger Prozess, so dass wir leider davon ausgehen müssen, uns erst wieder im kommenden Jahr an einen neuen Steg erfreuen zu dürfen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass wir mit Kosten von deutlich über 500.000,-€ für den neuen Steg rechnen müssen, da alle Infrage kommenden Baumaterialien erheblich in den Kosten gestiegen sind. Eine Veranschlagung dieser Gelder im Haushaltsplan für 2023 war ohnehin nicht mehr möglich, da die Beratungen zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen waren und die Einnahmesituation noch offen ist.

 

Nicht zuletzt aus diesem Grund versuchen wir diesen Steg mit in die Ausbauplanung für eine neue Radwegeverbindung nach Friedberg/Ossenheim hineinzubekommen, um auf diese Weise möglichst hohe Zuschüsse zu generieren. Auch wenn wir bestrebt sind, möglichst viele Verfahrensschritte parallel zu betreiben, so wird es immer wieder Situationen geben, die rechtlich und fachlich voneinander abhängig sind und so erst nach und nach abgearbeitet werden können. Auch haben wir auf das Arbeitstempo beteiligter Fachbehörden ebenso nur einen geringen Einfluss wie auf mögliche Zuschussgeber.

 

Wir bitten deshalb um Verständnis, dass die Ersetzung des alten Steges leider nicht so schnell erfolgen kann, wie wir uns das alle wünschen.  Dafür wird es am Ende aber einen breiteren und somit kinder-, senioren- und radfahrerfreundlichen Steg geben, der auch optisch besser ins Stadtbild passt, als der alte Steg.

 

Wer sich gerne noch detailliertere Informationen oder einen Einblick in das Gutachten wünscht ist sehr herzlich in die nächste Ortsbeiratssitzung am 04. April 2023 eingeladen. Dort werden wir, in Absprache mit dem Ortsvorsteher Rudi Goll, diesem Thema einen eigenen Tagesordnungspunkt widmen. Der Ort und die Uhrzeit hierzu werden vorher noch öffentlich bekannt gemacht.  

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Bürgermeister

 

Herbert Unger